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Rekonstruktion einer Manuballista

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Rekonstruktion einer Manuballista

Beitragvon Lojoer » Fr 26 Nov, 2010 00:28

Hi,
die manuballista ist ein römische Torsionswaffe entsprechend dem Scorpio, jedoch nicht auf Stativ sondern in Art und Verwendung der mittelalterlichen Arnbrust ähnlich.
http://www.archaeologie-krefeld.de/Bild ... orsion.pdf
Das Hauptproblem bei so einem Nachbau sind die Bronzeteile, die man selbst gießen muss, wie z.B. die Spannbuchsen.
Hier mal ein paar Bilder vom Guss.
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Re: Rekonstruktion einer Manuballista

Beitragvon Lojoer » Fr 26 Nov, 2010 00:31

Das waren nur ein paar Bilder.
Nun so weit bin ich mit dem Gerät bereits.
Gruß Jörg
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Re: Rekonstruktion einer Manuballista

Beitragvon Octavian » Fr 26 Nov, 2010 08:15

Sieht soweit schon recht beeindruckend aus, :daumenhoch: :respekt:

kannst Du bischen was zur Funktionsweise erzählen?

Was ist zum Beispiel die Funktion der Ringe mit den Spindeln obendrin?

Gruß Octavian
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Re: Rekonstruktion einer Manuballista

Beitragvon Lojoer » Fr 26 Nov, 2010 09:27

Hallo Octavian,
ich habe die einzelnen Elemente auf dem Bild mal durchnummeriert damit man weis von was man spricht.
1. Das ist der Torsonskasten die Größe 22 x 22 x 10 cm, das eigendliche Herz der Manuballista.
2. sind die Spannbuchsen. 2 oben und 2 unten. Sie sind drehbar in Messinglager gelagert . Durch verdrehen werden der ...
3. Spannseile werden
4. die Wurfarme unter Spannung gesetzt.
Je stärker die Spannseile verdreht werden, desto höher ist ihre gespeicherte Energie.
5. ist der Schlitten, der den Bolzen aufnimmt und in einer Nut auf dem
6 .Grundgerüst vor und zurück bewegt werden kann. Der Schlitten ist fest mit dem
7. Verschluss, der die Sehne hält, verbunden.
8. Sind die Zahnstangen aus Messing mit denen der Verschluss bis zur Auslösung der Sehne arretiert.

Um zu schießen wird der Schlitten nach vorn geschoben und die Sehne eingehackt. Dann wird der Schlitten nach hinten gezogen (Kurbel fehlt noch). Hierdurch werden durch die Wurfarme die Spannseile weiter verdreht und speichern die Energie.
Der Bolzen wird in den Schlitten gelegt und nach dem Auslösen geht die Post ab.
Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen, das Teil jetzt schon ohne Spannkurbel zu testen. Obwohl ich das teil nur mit der Hand gespannt habe, muss ich sagen: Teufel das Ding ist kein Spielzeug.
Die Bolzen fliegen bei Handspannung gut 70 m weit und dringt noch gute 10 cm ins Erdreich ein. Auf 20 m Entfernung kann man die Bolzenspitze auf der Rückseite einer Maurerdiehle sehen.
Wenn ich die manuballista fertig gestellt habe werde ich mal ein paar Schussbeispiele einstellen.
Gruß Jörg
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Re: Rekonstruktion einer Manuballista

Beitragvon J.Diefenbach » Fr 26 Nov, 2010 13:32

Laß uns das Teil mal im Rahmen des Stammtischs ausprobieren ;-))) 70 Meter ist sehr ordentlich...

Vermutlich kommt es auf die Luftfeuchte an. Habe gelesen, dass bei Regen die Seile erschlaffen...?
Viele Grüße und Gut Fund,

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Re: Rekonstruktion einer Manuballista

Beitragvon Octavian » Fr 26 Nov, 2010 14:26

J.Diefenbach hat geschrieben:Laß uns das Teil mal im Rahmen des Stammtischs ausprobieren ;-))) 70 Meter ist sehr ordentlich...



Da schau mer ma, durch wieviele Zapfsäulen von der Shell-Station wir kommen.
Ein zwei Tüllenbolzen aus MA kann ich beisteuern. :LOL: :fies: :LOL:

Danke für die Erklärungen Jörg.

Hast meinen tiefen :respekt: für diese Arbeit.
Sind die Nachbarn noch alle gesund? :LOL: :LOL:

Gruß Octavian
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Re: Rekonstruktion einer Manuballista

Beitragvon Lojoer » Fr 26 Nov, 2010 14:50

Hallo Caddy,
die Sehne ist in diesem Prinzip hergestellt. Der Schlitten wird in einer schwalbenschwanzartigen Nut auf der Unterseite geführt.
Hallo Jens,
das Ding kriegst Du in der Kneipe nicht in die Hand. :LOL: Ich kann mich noch an die Schussversuche mit dem Modell erinnern.....steckte da der Bolzen nicht in der Vertäfelung????? :neinnein:
Mit bringen ja, aber Schssversuche auf nicht gesicherten Gelände wird kaum möglich sein.

Meine bisherigen Schussversuche habe ich mit normaler Handspannung vorgenommen. Dabei kam ich wie gesagt auf ca. 70 m Weite.
Wenn ich die Spannkurbel noch installiere kann ich eine wesendlich höhere Vorspannung wählen. Also 150 - 200 m müssten dann schon drin sein. Leider entsprechen die Spannseile nicht dem Original (Frauen- und Pferdehaar). Für beide Fälle der Beschaffung sträubt sich die Weiblichkeit :LOL: : Dafür sind die Polyesterseile auch nicht regenempfindlich.

Gruß Jörg
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Re: Rekonstruktion einer Manuballista

Beitragvon Octavian » Fr 26 Nov, 2010 15:09

Lojoer hat geschrieben:.................... Leider entsprechen die Spannseile nicht dem Original (Frauen- und Pferdehaar). Für beide Fälle der Beschaffung sträubt sich die Weiblichkeit :LOL: : Dafür sind die Polyesterseile auch nicht regenempfindlich.

Gruß Jörg


Unser Nachbar hat auf einer Weise ein paar "Gnadenbrotpferde" stehen.
Soll ich ihn mal nach ein paar Schwanzhaaren fragen?

Wie lange müßten die denn sein?

Ist die Farbe egal?

Hengst oder Stute oder Wallach? :LOL: :LOL:

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Re: Rekonstruktion einer Manuballista

Beitragvon Lojoer » Di 26 Apr, 2011 19:00

Hi,
die Manuballista ist nun voll Funktionsfähig. Aber nicht nur eine, nein es musste eine zweite her.
Der Grund ist die andere Spannvorrichtung.
Wie sich nämlich zeigte ist die mit Spannkurbel ausgerüstete von der Funktion her wenig geeignet. So benötigt man für das Spannen ca. 1 min bevor man einen Schuss abfeuern kann. In dieser Zeit kann ein Feind eine Distanz überbrücken die gut die Schussweite erreicht. Weder bei dessen Rückzug, noch bei dessen Angrif f wird man einen zweiten Schuss abfeuern können.
Bei der zweiten Version wird durch hereindrücken des Schlittens am Boden über die Körbermasse erreicht. Hierdurch erreicht man eine Schussfrequenz von bis zu 4 Schuss pro min. Zwar ist die Durchschlagskraft dann nicht so hoch, aber immer noch ausreichend für eine leichte Panzerung.
Gruß Jörg
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Re: Rekonstruktion einer Manuballista

Beitragvon nugget » Di 26 Apr, 2011 19:33

Einfach klasse was Du alles auf die Beine stellst ! :daumenhoch:

Ich spiele schon lange mit dem Gedanken mal eine mittelalterliche Armbrust nach zu bauen. Traue mich aber noch nicht so recht ran.

Gibt es im Netz eine detailierierte Anleitung für so etwas, insbesondere was den Auslösemechanismus betrifft ?
Gruß nugget

Vertrau nur deinem Arsch, denn der steht immer hinter dir.
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Re: Rekonstruktion einer Manuballista

Beitragvon Octavian » Di 26 Apr, 2011 21:49

Hi Jörg,

alle Achtung.

Wann gehen die Grabenspiele im Garten los?

Wird dann mir faulen Apfelsinen geschossen, damit man weiss wann man getroffen hat,
aber keiner ins Krankenhaus muß ? :LOL: :LOL: :LOL:

Sag' mir rechtzeitig bescheid, ich melde mich freiwillig als
Kampfberichterstatter.

Hätte auch noch eine Frage zu dem Teil als solches.

Wurde das Teil von einem Mann bedient oder von mehreren?

Wie sieht das mit Peripherie aus, Munition etc.
War das Ding mobil einsetzbar?

Gruß Octavian

P.S.: Ach ja und die angekündigten Schußbeispiele nicht vergessen. :mrgreen: :LOL: :mrgreen:
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Re: Rekonstruktion einer Manuballista

Beitragvon J.Diefenbach » Di 26 Apr, 2011 21:53

Bring das Teil doch mal mit zum Stammtisch am Dienstag.
Viele Grüße und Gut Fund,

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Re: Rekonstruktion einer Manuballista

Beitragvon Lojoer » Di 26 Apr, 2011 23:38

Hi Caddy,
ich kannte das Video nicht, aber hier sind wohl einige auf die gleiche Idee gekommen wie ich. Die Grundidee ist natürlich nicht von mir, sondern stammt von der Spannweise der griechischen Gastraphetes. Diese war kein Torsionsarmbrust, sondern eine Bogenarmbrust, die Spannung erfolgte jedoch auch über das Hereinschieben des Schlittens.
Übrigens der Kameramann des Videos lebt wohl gerne gefährlich.
Gruß Jörg
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Re: Rekonstruktion einer Manuballista

Beitragvon Lojoer » Di 26 Apr, 2011 23:52

Hallo Octavian,
gefunden hat man von der Manuballista lediglich den Torosionskasten mit den Spannbuchsen und ein Bruchstück des Schlittens
Nachder geltenden bzw. gängigen Meinung der Wissenschaft wurde die Manuballista von einem Mann, ähnlich einer mittelalterlichen Armbrust, benutzt.
Aber war dies wirklich so???
Ich habe gewisse Zweifel. Vieles spricht dafür, dass es vielleicht doch nur eine Scorpio in kleiner Ausführung war. Dann wäre jedoch auf einem Stativ befestigt die Kurbelspannung wahrscheinlich.
Sowie ich etwas Zeit finde und Erfahrungen gesammelt habe, werde ich diese Gedanken mal zu Papier bringen.
Gruß Jörg
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