Hallo zusammen.
Hier meine wuchtigsten und vermutlich auch ältesten Nähringe.
Da sie im Wesentlichen gleicher Machart nur von unterschiedlicher
Größe sind, stelle ich sie gemeinsam vor.
Der erste ist in römischem Umfeld gefunden.
Die Münzen aus dem Gebiet sind Constantin II,
in der Ecke gibt's aber auch Silber- und Bronze-kreuzer 17xx
sowie neuzeitliche Gegenstände.
Es ist also aufgrund der Fundumstände eine zeitliche Zuweisung
nicht möglich.
Im unteren Loch ist der Innendurchmesser 21 mm.
Ich kann das Teil bequem auf dem Daumen tragen.
Im oberen Bereich hat das Ding eine "Rille" als ob er rundum gestaucht sei.
Es sind 6 umlaufende Reihen von Mulden erkennbar.
Der zweite Nähring dieser Kategorie
ist etwas flacher und insgesamt kleiner, aber im Vergleich
zu den modernen sehr sehr massiv.
Die Wandstärke liegt teilw. über 2 mm.
Die Fundumstände sind ebenfalls vorwiegend römisch.
Er hat 4 Reihen von Gruben.
Die Form der Gruben und die Tatsache, dass bei beiden Ringen je eine durchgestochen ist
läßt mich annehmen, dass sie im Gußverfahren mit verlorener Form hergestellt sind und vermtl.
die wächserne Gußform des ersten gestaucht wurde.
Die Gruben sind sehr unregelmäßig und es ist offensichtlich Handarbeit.
Aufgrund der Masse und der unregelmäßigen Arbeit stelle ich diese Nähringe
mindestens ins Mittelalter wenn nicht noch weiter zurück.
Es gibt die Theorie, dass es sich um Nähringe eines Schusters oder Sattlers
handeln könnte, die zum Nähen von Leder und festeren Materialien etwas
stabilere Ringe brauchten.
Ich denke aber von der Machart und Herstellungsweise her, dass beide recht alt sind,
und halte sie für antik.
Gibts irgendwo Belegexemplare, an denen sich die Zeit festmachen läßt?
Gruß Octavian