aaron hat geschrieben:Thema Nachrosten habe ich aktuell auch bei einer Kanonenkugel.Kannst du mir sagen wie du das in den Griff bekommen hast ?
Gruß aaron
Hallo aaron
Zu allererst das Eisen mal richtig lange im dest. Wasser entsalzen. Die Dauer ist vom Boden abhängig in dem das Eisenobjekt gefunden wurde.
Aus saurem Boden lasse ich die Funde teilweise über ein Jahr im Wasser liegen und wechsle es etwa alle 4 Wochen.
Es gibt da noch eine Faustregel "je hundert Jahre Alter des Objektes einen Monat entsalzen". Haut aber meist nicht hin. ;-) Lieber etwas länger drin lassen.
Funde aus Kalkboden habe ich teilweise schon nach etwa 3 Monaten weiter behandelt.
Dann mit dem Dremel, Drahtbürste ect. den losen Rost entfernen bis das Eisen richtig blank ist.
Das Eisen danach richtig trocknen. Ich lege die Teile meist 3 Tage auf einen Heizkörper.
Wenn Du die Funde so magst wie sie meist in den Museen liegen, also mit dieser typisch schwarzen Färbung, verwendest Du im nächsten Schritt ein Tanninbad.
Das Tannin im warmen Wasser auflösen (etwa 50 Grad), und die Funde so lange in der schwarzen Suppe liegen lassen bis die gewünschte Färbung erreicht ist.
Die Eisenteile möglichst vorm Bad erwärmen !
Vorsicht mit dem Zeug, gibt böse Flecken in den Klamotten.
Das Tannin bildet eine konservierende luftdichte Schicht auf dem Eisen.
Dann wieder ein paar Tage auf dem Heizkörper trocknen. Wichtig !
Hier ein gut sortierter Shop mit annehmbaren Preisen:
http://www.aurelio-online.com/epages/61 ... iewProductNach der Trocknung erfolgt die Konservierung mit Comoloid H80 (mikrokristallines Wachs, Schmelzpunkt bei ca. 80 Grad)
Das Wachs in einem geeigneten Gefäß erwärmen bis es restlos geschmolzen ist und die Funde so lange darin "kochen" bis keinerlei Bläschen mehr aufsteigen.
Objekte entnehmen und gut abtropfen lassen. Fertig
Diesen Schritt aber bitte nur im Freien ausführen und aufpassen das das Wachs nicht zu heiß wird.
http://www.aurelio-online.com/epages/61 ... iewProductIst alles ziemlich aufwändig, aber wenn man ein paar Eisenfunde sammelt und dann "im Dutzend" bearbeitet hält es sich in Grenzen.