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Hallöchen allerseits
Sensationeller Fund aus dem 5. Jahrhundert bei Ausgrabungen in Alzey
Ob die Schmuckstücke von einer Fränkin oder einer Alemannin getragen wurden, sollen die weiteren Forschungen der Landesarchäologie ergeben. Fest steht bereits jetzt, dass die beiden Bügelfibel-Paare aus Silber und die goldenen Ohrringe mit Granatsteinen, die bei Ausgrabungen auf der Baustelle des neuen Mensabaus für die Gymnasien Elisabeth Langgässer und Römerkastell entdeckt wurden, eine archäologische Sensation sind. Nach Worten von Dr. Ronald Knöchlein, dem mit der Erforschung der Stücke betrauten Experten, ist das kompakte Vorkommen des Fundes in einem so genannten Hort europaweit einzigartig.
Dekor für Oberschicht
Die Schmuckstücke stammen aus dem 5. Jahrhundert nach Christus. Diese Phase der Spätantike markiert die Nahstelle zwischen der Römerzeit und der folgenden Frankenherrschaft. Über all die Jahrhunderte verbarg das Erdreich den Hort auf dem Gelände des 460 nach Christus aufgegebenen Römerkastells. „Wir wurden gleich am ersten Tag der Ausgrabungen fündig“, erinnert sich Landesarchäologin Dr. Marion Witteyer. Von den entdeckten Stücken versprechen sich die Archäologen Aufschluss über die Zeit, nachdem die Römer ihr Kastell und Alzey verlassen hatten. „Da müssen sich hier einschneidende Dinge abgespielt haben“, ist sich Witteyer sicher.
Das frei gelegte Sortiment des Horts hätte ausgereicht, um zwei Frauen damit zu schmücken. „Wer so etwas damals besessen hat, gehörte zur absoluten Oberschicht“, unterstreicht Witteyer. Die Fibeln wurden zur Raffung von bzw. als Schließe für Gewänder verwendet.
Ausgrabungen bis Ende der Herbstferien
Um alle Rätsel des Fundes zu entschlüsseln, werden nun umfassende Forschungsarbeiten, die sich über Monate erstrecken werden, beginnen. „Wir werden alles, was möglich ist, anwenden“, kündigt Landesarchäologin Witteyer an. Nach Abschluss der Arbeiten könnten die Fundstücke nach Alzey zurückgegeben werden, um dort als Leihgabe im Museum ausgestellt zu werden. Möglicherweise wandern sie - zumindest vorübergehend - sogar schon früher dorthin. „Wir könnten sie bei der Eröffnung der Mensa in einer Vitrine ausstellen“.
Laut Kreisbauamtschef Dr. Herbert Schmitt dauern die Ausgrabungen noch bis Ende der Herbstferien an. Wie Landrat Ernst Walter Görisch erklärte, sollen die bei den Grabungen frei gelegten Mauern des Römerkastells im „Forum“ vor der Mensa sichtbar gemacht werden. Dass die Volkerstadt bei Forschern einen exzellenten Namen hat, verdeutlichte Landesarchäologin Witteyer: „Jeder, der sich mit der Spätantike beschäftigt, landet früher oder später in Alzey.“ Einen gewissen „Archäologen-Tourismus“ nach Alzey gebe es immer.
Quelle :
http://www.allgemeine-zeitung.de/region ... 462260.htmLG Barba
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