Es fällt sehr schwer, den Wert der einzelnen römischen Münzen mit heutigen Währungen zu vergleichen. Am ehesten kann man noch die durchschnittlichen Einnahmen den durchschnittlichen Preisen gegenüberstellen, um Aussagen darüber zu machen, welche Kaufkraft die einzelnen Münzen hatten.
Es verdiente...
ein Legionär 225 – 300 Denare im Jahr
ein Landarbeiter 120 – 210 Denare im Jahr
ein Handwerker 300 – 500 Denare im Jahr
ein Arzt bis zu 6.000 Denare im Jahr
Es kostete...
der Mindest-Lebensunterhalt für eine Familie pro Jahr 120 – 180 Denare
die Steuer eines römischen Bürgers pro Jahr 2 Denare
ein Schwein 60 Denare
ein Esel oder eine Kuh 100 – 200 Denare
ein Sklave oder eine Sklavin für den Haushalt 200 – 500 Denare
eine besonders hübsche Luxussklavin 1.000 Denare
Einen vergleich zuvon römischen zu keltischen Münzen habe ich noch nicht.
Das Münzwesen der Kelten ist von einer fast unüberschaubaren Vielfalt und spiegelt so auch die politische Struktur dieser Siedlungsgemeinschaften wieder. Denn «die Kelten» lebten nicht in grösseren Staatsgebilden, sondern in einer Vielzahl verschiedener Stämme. Ihre Expansion liess nach und nach ein von keltischer Kultur geprägtes Gebiet entstehen, dessen Weiträumigkeit erstaunt.
Münzen lernten die keltischen Stämme über die Griechen kennen, mit denen sie Handel trieben und in deren Reihen sie als Söldner kämpften. Die meisten keltischen Münzen lassen sich denn auch von griechischen Vorbildern ableiten. Allerdings zeigte sich schon bald der Wille zu eigener Gestaltung und Formgebung. Das Resultat waren geniale Umwandlungen der ursprünglichen Motive in eine typisch keltische Formensprache.
Keltische Münzen können grob in ost-, mittel- und westkeltische Prägungen eingeteilt werden. Allerdings ist es schwierig, keltische Währungssysteme zu rekonstruieren; auch Währungsgebiete können nur vermutet werden. Und doch gibt es signifikante Unterschiede bei der Münzprägung der verschiedenen Stämme – während die Westkelten Gold als Münzmetall bevorzugten, prägten die östlichen Kelten überwiegend Silbermünzen.
Münzen wurden um etwa 650 v. Chr. an der Westküste der heutigen Türkei entwickelt. Von dort aus verbreiteten sie sich rasch nach Osten und Westen, bis sie gegen Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. auch die keltischen Stämme in Mitteleuropa erreichten. Hier konnte man mit dem neuen Tauschmittel zunächst nicht viel anfangen: Die Kelten lebten autark, stellten also alles Lebensnotwendige selber her. Die wenigen Dinge, die sie nicht auf dem eigenen Hof produzieren konnten, tauschten sie bei reisenden Händlern ein.
Die Verwendung von Geld, besonders von Kleingeld, ist gebunden an eine Stadtkultur, in der sich die meisten Einwohner ihr Leben im Handwerk oder durch Dienstleistungen verdienen. Erst wer sein Getreide, seinen Wein, seinen Flachs nicht mehr selbst anbaut, sondern Brot beim Bäcker, Wein in der Schenke, Gewänder beim Schneider kauft, braucht Geld, um diese Dinge zu bezahlen. Durch Geld kann Arbeit nämlich direkt in Waren oder Dienstleistungen umgerechnet werden.
In der keltischen Welt begann man Geld wohl im Verlauf des 4. Jahrhunderts v. Chr. zu benutzen. Seit dem frühen 3. Jahrhundert v. Chr. prägten die Kelten dann auch eigene Münzen, wobei sie zunächst griechische, später auch römische Münzen imitierten. Doch bald begannen sie, die ursprünglichen Motive umzugestalten: Die Münzbilder wurden stilisiert und ornamentalisiert – so sehr, dass die originalen Münzen manchmal nur noch mit Mühe zu erkennen sind.
Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. beherrschten die Kelten weite Teile Europas. Auf ihren Kriegszügen kreuzten sie die Klingen mit Etruskern, Römern und Griechen, als Söldner dienten sie unter Philipp II. und Alexander dem Grossen. Auf ihren Feldzügen begegneten die Kelten exotischen Dingen – zum Beispiel Münzen.
Zu Beginn des 3. Jahrhunderts v. Chr. begannen die Kelten, eigene Münzen zu prägen. Zunächst waren diese Ausgaben Kopien von griechischem, römischem oder anderem Geld. Doch bald begannen die Kelten, die griechischen und römischen Motive nach eigenem Geschmack und eigener Mode abzuwandeln. Durch reine Abstraktion vermochten die keltischen Künstler die fremden Vorbilder in geradezu modern anmutende Kunstwerke umzuwandeln.
Eine Entwicklung des Münzwesen der Keltiberer findet man hier
http://www.comunicarte.de/RainerWohlfeil/RWTexte/svz104-3.pdf