Hier mal einige Bilder zur Restauration einer Alemannischen Riemenzunge oder Beschlag einer Wadenbindergarnitur eines Bekannten welche ich so gut ich konnte mit Bildern festhielt.
Einarmig geht das nicht so gut .
Trockene Vorreinigung mit Skalpell und Metallbürste.
Unter der Verkrustung kam ein Silberfarbenes Metall zum Vorschein entweder die Riemenzunge ist komplett Silber oder es ist Niello ( Ich tendiere zu letzterem).
Die Rillen wurden in der Tiefe mit einem Skalpell gereinigt das Silber/Niello ist etwas dunkler. Kein Graphitabreib.
Nielloarbeiten können poliert oder matt sein, wird nach dem abschmiergeln im ersten Arbeitsgang das Niello so gelassen ist es samtmatt wird es feiner bearbeitet glänzt es schwärzlich. In natura erkennt man den Übergang zwischen der güldenen Bronze und dem Niello sehr schön.
Es ist keine Feuerversilberung, Verzinnung oder gar eine Weißblechauflage, das Niello ist klar und deutlich abgegrenzt.
Was man leider auf den letzten Bildern nur etwas erkennen kann sind die zwei Materialien Bronze und Silber.
Bei der Seitenansicht erkennt man oben einen dunkleren Abschnitt das ist das Silber darunter seitlich erkennt man die hellere Bronze. Die Nieten sind ebenfalls aus Bronze und schön grün patiniert.
Niello , von mittellateinisch nigellum, "schwärzlich",
Synonym für Tulaarbeit, eine schon in der Antike von Plinius und im Mittelalter von
* Theophilus beschriebene schwärzliche Metalldekoration im allgemeinen bei Silbergegenständen, im 18./19. Jh. auch als Blachmal bezeichnet. Bei dem Verfahren wird eine Mischung von Silber, Kupfer, Blei, Borax und Schwefel in gravierte, im 19. Jh. auch in geätzte Vertiefungen eingelagert, durch Hitze zum Schmelzen gebracht und nach dem Erkalten poliert.
Das schon in mykenischer Zeit bekannte Verfahren erfreute sich auch in Gallien und Hispanien großer Beliebtheit. Von Spanien ausgehend, wurde die Niello-Technik dann von den Westgoten und Arabern übernommen; der bekannteste in Niellotechnik verzierte Kunstgegenstand dieser Zeit ist der so genannte Tassilokelch.
Ebenso wurden in der Völkerwanderungszeit die oft kostbaren Bügelfibeln odere Gürtelgarnituren (mit Dekor in Goldblech, Niello- und Almadinenschmuck von Bügel, Fuß- und Kopfplatte verziert). Daneben gibt es besonders bei Tierfibeln (Adlerfibeln, Zikadenfibeln), s-förmige Fibeln und gleicharmige Fibeln. sowie Tierstil Gürtelschließen und Riemenzungen Nielloeinlagen.