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Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Allgemeines zum Thema Schatzsuche, Heimatforschung, Hobbyarchäolgie und Sondengehen.

Moderator: Octavian

Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon J.Diefenbach » Mi 10 Nov, 2010 22:07

Vom Amt waren da:

Herr Schallmayer,
Herr Viebrock,
Rechtsanwalt Hartmann

und noch diverse Zuschauer die ich jedoch nicht kannte.
Viele Grüße und Gut Fund,

J. Diefenbach

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Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon PICUS » Mi 10 Nov, 2010 22:12

Zitat" In dem ersten Gütetermin am 10.11.2010 vor dem Landgericht in Wiesbaden ging es im Prinzip darum ob ein Gräberfeld ein geschlossener Schatz darstellt der unter §984 BGB fällt.

1.Münze ist eine 1 Münze.3 Münzen sind ein Münzschatz!??! Richtig?! Was soll am Gräberfeld anders sein !
Also je mehr ich mir deinen Text durchlese und es den Tatsachen in etwa entsprechen, kann ich nur mit dem Kopf schütteln.Ist das LDA wirklich so blöd oder machen die nur so?! Sorry.
PICUS
 

Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon J.Diefenbach » Mi 10 Nov, 2010 22:35

Zuerst habe ich bei der Argumentation des Amts zuerst auch nur mit dem Kopf geschüttelt. Aber aus ihrer Sicht haben sie leider nicht ganz unrecht. Ein Münzhort ist eine geschlossene Sache. Ist der Topf ausgegraben hat man den Schatz geborgen und fertig ist's. Bei einem Gräberfeld könnte man noch auf die angrenzende Siedlung stoßen. Gehört die dann auch dem Entdecker? Wo endet das?

Kann jemand nur weil er eine römische Münze entdeckt plötzlich ein riesiges Siedlungsareal (eventuell gar eine ganze Region) für sich beanspruchen? Wie soll das Amt damit umgehen?
Viele Grüße und Gut Fund,

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Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon Octavian » Mi 10 Nov, 2010 23:05

das ist wirklich eine recht interessante Sache,

insbesondere nach dem deutschen Fundrecht,

wonach der ENTDECKER eines Schatzes die Rechte hat,

nicht derjenige der den Fund birgt. Der hat nur Anspruch auf

eine Aufwandsentschädigung.

Und das hat der vom Amt mit den "Claims" gemeint.

Mit einem Fund müßte eine abschließende regionale Fundgrenze festgelegt werden,

ansonsten bräuchte jeder Finder nur zu behaupten er habe Hinweise auf eine Siedlung im Umfang von

XYZ.

Da wären die Länder ohne Schatzregal schnell auf eine kleine Minderheit aufgeteilt.

Insofern wäre ich persönlich eigentlich auch eher für die Bewertung
eines Grabfundes als "Einzelfund"
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Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon PICUS » Do 11 Nov, 2010 19:59

Octavian hat geschrieben:das ist wirklich eine recht interessante Sache,

insbesondere nach dem deutschen Fundrecht,

wonach der ENTDECKER eines Schatzes die Rechte hat,

nicht derjenige der den Fund birgt. Der hat nur Anspruch auf

eine Aufwandsentschädigung.

Und das hat der vom Amt mit den "Claims" gemeint.

Mit einem Fund müßte eine abschließende regionale Fundgrenze festgelegt werden,

ansonsten bräuchte jeder Finder nur zu behaupten er habe Hinweise auf eine Siedlung im Umfang von

XYZ.

Da wären die Länder ohne Schatzregal schnell auf eine kleine Minderheit aufgeteilt.

Insofern wäre ich persönlich eigentlich auch eher für die Bewertung
eines Grabfundes als "Einzelfund"


"Zitat" aus dem Textauszug!
Problematisch sieht das Landesamt auch die Abgrenzung der Parzelle für die das Entdeckerrecht geltend gemacht werden soll. Der Richter merkte jedoch an, daß Michael G. das beanspruchte Gebiet in den Unterlagen eindeutig abgegrenzt hat.

!! :daumenhoch:
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Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon J.Diefenbach » Do 11 Nov, 2010 21:39

Theoretisch ja, denn Du wärst der Entdecker. Aber genau darum dreht es sich in dem Streit.
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Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon Octavian » Fr 12 Nov, 2010 00:40

Kelte68 hat geschrieben:und das in der gegend da stecke ich mir mein dünsberg und felder ab und steh gleich vorm nächsten berg usw. usw.was für eine vorstellung!!!
gruß kelte



.... ja und wenn Du einen Handelsplatz entdeckst ( z.B. jedes Kastell, Villa Rustica etc )

gehören dann die Wege hin und weg auch dazu?
Ein Bezug besteht ja immerhin.

Zitat einer möglichen Fundmeldung:

....bestehen Anzeichen in Form von Keramik und Münzfund auf ein Handeltreiben
mit den mittelrheinischen Gebieten, wodurch das Mittelrhein-Gebiet mit dem Fundplatz xyz
als eine Handelszone/ein Wirtschaftssystem gelten, die ich hiermit als von mir entdeckt
feststelle......

:LOL: :LOL: :LOL:

@Picus,

ja war schon klar, der Bezug zur Quelle,

aber wer darf mit welchem Recht / unter welchen Voraussetzungen die Größe des Gebiets festlegen?

Ich könnte ja theoretisch das ganze Rhein-Main-Gebiet als römisches Siedlungsgebiet entdecken und
"markieren" oder "eingrenzen" weil da überall römische Münzen gefunden werden.

Da würd's für den Rest der Welt aber ziemlich mau aussehen.

Gruß Octavian
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Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon PICUS » Fr 12 Nov, 2010 01:09

Schon klar wo die Schwierigkeiten liegen.Aber ein der Fund einer Grabstelle neben einen Gräberfeld liegend !glaube einen eindeutigeren Fundzusammenhang gibt es wohl nicht ?! und die Eingrenzung der Fundstelle hört da auf, wo die letzte Bestattung ( Gott habe seiner Seele...) liegt!! Finde ich einen Mittelalter Hortfund und bei einer weiteren offiziellen Ausgrabung kommt ein Brozezeitlicher Hortfund zu tage ... bla,bla,bla dann ist ja klar wem der gehört!
PICUS
 

Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon J.Diefenbach » Fr 12 Nov, 2010 11:40

Octavian hat geschrieben:
Zitat einer möglichen Fundmeldung:

....bestehen Anzeichen in Form von Keramik und Münzfund auf ein Handeltreiben
mit den mittelrheinischen Gebieten, wodurch das Mittelrhein-Gebiet mit dem Fundplatz xyz
als eine Handelszone/ein Wirtschaftssystem gelten, die ich hiermit als von mir entdeckt
feststelle......

:LOL: :LOL: :LOL:

Gruß Octavian


Das ist ein sehr interessantes Thema. Es kommt nur auf eine geschickte schlüssige Formulierung an und schon könnte man alles mögliche geltend machen.
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Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon J.Diefenbach » Fr 12 Nov, 2010 14:15

Da gibts nur eines: Rechte anmelden bevor es ein anderer tut.
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Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon PICUS » Fr 12 Nov, 2010 16:43

Detektix hat geschrieben:Da gibts nur eines: Rechte anmelden bevor es ein anderer tut.

Das finde ich wiederum interessant.Erst tun viele über Hr.G meckern und sich auslassen und dann schnell auf den fahrenden Zug aufspringen..... :LOL:
PICUS
 

Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon Octavian » Fr 12 Nov, 2010 17:05

PICUS hat geschrieben:
Detektix hat geschrieben:Da gibts nur eines: Rechte anmelden bevor es ein anderer tut.

Das finde ich wiederum interessant.Erst tun viele über Hr.G meckern und sich auslassen und dann schnell auf den fahrenden Zug aufspringen..... :LOL:


.......bevor's ein andrer tut,
denn wenn sie nicht springen, nutz's hinterher auch keinem sagen zu können
" ABER ICH HAB DA NICHT MITGEMACHT " :LOL: :fies: :LOL: :neinnein: :LOL: :heulnicht:
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Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon Octavian » Fr 12 Nov, 2010 21:21

Caddy hat geschrieben:.................

Man Leute seid froh, das man Euch die Gelegenheit zum Suchen/Forschen/Finden gibt. Es könnte auch zu einem generellen Verbot führen.
Erfreut Euch an den Funden und den nachträglichen wissenschaftlichen Auswertungen.

Das ein Sondengänger auf einen finanziellen Ausgleich klagt (so sehe ich das jedenfalls), ein in der Szene bekannter Anwalt dieses zur Profilierung nutzt, tut der Sondengängergemeinschaft mit Sicherheit nicht gut.

Meine Meinung
Caddy


Da bin ich ganz bei Dir.

Und die, die am lautesten öffentlich propagieren,
das Hobby aus Interesse an der Geschichte und zum Erhalt unserer Vergangenheit
zu betreiben, sind die, die am lautesten schrein, wenn der Nachbar einen Follis mehr findet,
obwohl man doch den Bauer viel besser und länger kennt und der andere es ja doch nur
bei IIIBÄÄÄHHH verhökern will.

Hoffentlich machen wir nicht alle am Schluß ein langes Gesicht.

Gruß Octavian
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Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon Octavian » Sa 13 Nov, 2010 07:49

Kelte68 hat geschrieben:aber verstehen kann ich die klage schon!
wenn ich jahrelang immer korrekt mit leuten zusammen arbeite und die mich dann versuchen
zu verarschen und ich hätte das recht auf meine seite dann würde mich auch nichts halten können!!!
mit der klage ist doch michael g. ein teil der deutschen geschichte geworden!was kann einen sondengänger besseres passieren?
gruß kelte


im Prinzip kann ich das auch verstehen,

aber man muss aufpassen, dass man das Kind nicht mit dem Bade ausschüttet.

Lieber eine kleine unbekannte Maus mit Genehmigung,
als ein überregional bekannter Sondenquerolant mit ausdrücklichem Verbot,
und ab sofort immer Halsschmerzen vom Umherschaun, ob jemand
zuguckt.
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Re: Sondengänger klagt gegen das LfD Hessen

Beitragvon J.Diefenbach » Sa 13 Nov, 2010 11:54

Also wir werden massive Probleme bekommen wenn nicht mehr ein Einzelfund sondern ein Gebiet als entdeckt beansprucht werden kann.

Es wird auf die Einführung eines Schatzregals in Hessen, Bayern und NRW hinauslaufen. Auch Walter selbst rechnet fest damit. Würde mich nicht wundern wenn das Schatzregal verschärft würde, sodaß die Funde zukünftig entschädigungsfrei ans Land fallen.

Das Problem ist, dass wir dann alle in den Hintern gekniffen sind.
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